Im späten Herbst leuchten die goldgelben Früchte an den Bäumen und werden als letzte Frucht des Jahres verarbeitet. Zu späte Ernte hat allerdings zur Folge, dass das Pektin schon wieder abgebaut ist. Schon die Lagerung im Haus verströmt ein angenehmes zitronenähnliches Aroma. Als Symbol für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit findet man die Quitten schon in der griechischen und römischen Mythologie. Die ursprüngliche Heimat der Quitten ist Zentralasien, wo kultivierte Quitten schon vor 4000 Jahren nachzuweisen wurden. Der Name Cydonia oblongata wird von der Stadt Kydonia, heute Chania auf der Insel Kreta, abgeleitet. Nach Rumänien wurden die Quitten, wahrscheinlich, wie viele andere Obst- und Gemüsesorten, durch die Türken gebracht.
Zum rohen Verzehr ungeeignet, lassen sich aus Quitten viele Köstlichkeiten zubereiten. Wegen dem hohem Vitamingehalt, Gerbsäuren und Pektin wird die Heilkraft der Früchte geschätzt.
Im Banat wurde aus Quitten Marmelade (portugiesisch heißen Quitten marmelo), Quittenkompott und Quittenbrot zubereitet. Die Rumänen haben daraus die unglaublich aromatische Dulceata de gutui gemacht.
Quittenbrot
Zutaten
- 2 kg reife Quitten
- Saft von 2 Zitronen
- 1 kg Gelierzucker 1:1
- Kokosraspel und Puder- oder Kristallzucker
Zubereitung
Die Quitten werden mit einem trockenen Tuch abgerieben, sodass der Flaum entfernt wird, danach waschen. Stiele, Blütenansatz und hartes Kerngehäuse entfernen und in Stücke geschnitten sofort in Zitronenwasser geben, da Quitten an der Luft sofort oxidieren und braun werden. Mit Flüssigkeit bedeckt weich kochen. In einem Sieb abtropfen lassen. Aus dem Saft lässt sich ein erfrischendes Getränk, mit Sprudel oder Sekt aufgegossen, herstellen.
Die weichen Früchte werden mit dem Gelierzucker in einem recht mühevollen Vorgang zu einem dicken rötlichen Mus gekocht (Dauer etwa eine Stunde); dabei muss ständig umgerührt werden. Am Ende spritzt es wie aus einem Vulkan. Achtung akute Verbrennungsgefahr!
Die heiße Masse wird auf ein gefettetes Blech gestrichen, circa 1cm dick, und mit Pergamentpapier abgedeckt mehrere Tage an der Luft trocknen gelassen. Wenn die gewünschte Konsistenz erreicht ist, schneidet man das Quittenbrot in Rhomben und lagert es zwischen Pergamentpapier in Dosen. Nach belieben können die Rhomben auch in Kokosraspel oder Zucker gewälzt werden. Pünktlich zu Weihnachten verzehrbar!
Quittengelee
Zutaten
- 3/4l Quittensaft
- 1/ kg Gelierzucker 1:2
Zubereitung
Quitten sind keine besonders saftigen Früchte, so stellt die Gewinnung des Saftes ein kleines Problem dar. Üblich ist in Deutschland das Dampfentsaften, wobei der Ertrag eher kläglich ist. In Rumänien war das Geleekochen eher unüblich. Gute Saftmengen kann man mit elektrischen Zentrifugen gewinnen, auch sind dabei alle Vitamine erhalten. Der Saft ist zunächst trüb. Durch vorsichtiges Erhitzen, nicht kochen! Kommt es zum ausfällen der Proteine. Durch ein feines Tuch filtriert, ist der Saft plötzlich wunderbar klar. Mit dem Gelierzucker circa 4 Minuten sprudelnd kochen und heiß in Gläser abfüllen, Deckel gleich verschließen.
Dulceata de gutui
In der besseren rumänischen Gesellschaft wurde früher den Gästen dulceata mit einem Glas Wasser gereicht. Da es sich um eine ganz ungewöhnlich köstliche Art der Obstkonservierung handelt und die Quitten-dulceata meiner Meinung nach die beste ist, stelle ich hier ein erprobtes Rezept vor.
Zutaten
- 600g Qittenstifte
- 1kg Zucker
- ½ l Wasser
- 1 Vanillestange
- Saft einer Zitrone
Zubereitung
Qitten reinigen, Gehäuse entfernen und auf einem Gemüsehobel in dünne Stifte schneiden. Sofort in Zitronenwasser legen, da sonst schnell eine Braunfärbung eintritt. Aus dem Zucker und dem Wasser einen Sirup kochen, mit Vanillestange und Zitrone abschmecken. Sobald der Sirup dickflüssig wird, die Quitten hineinlegen und eine kurze Zeit kochen lassen. Die Quitten dürfen nicht zu weich werden. Die gelierte Masse in Gläser füllen und wie üblich, luftdicht verschließen. Wann serviert man diese Köstlichkeit? Immer dann wenn Sie Pralinen oder Konfekt reichen würden.