Krempita ist das Nonplusultra aller Mehlspeisen, von denen es im Banat wahrlich nicht wenige gab. Ganz Osteuropa und der Balkan frönt dieser Leidenschaft, wie man es an den zahlreichen Rezepten im Internet sehen kann. Auch weiter westlich also in der Schweiz, Italien, Frankreich gibt es etwas Ähnliches in den Konditoreien, die Millefeuilles, was einfach nur tausend Blätter bedeutet. Durch Verknappung auf Weihnachten und Ostern stieg der Wert der Krempita für Kinder ganz immens. Was macht die Beliebtheit aus? Die Kombination von knuspriger Hülle und süßer Vanillecreme ist unübertrefflich. War im Banat noch die Erstellung eines Blätterteiges notwendig, wofür man vor allem Schmer (rohes Schweinefett von der Schlachtung aufgehoben) oder Butter brauchte, kann man heute jederzeit fertigen Blätterteig kaufen. Man beachte dabei allerdings, dass der Blätterteig mit Butter hergestellt wurde und nicht mit Palmfett, das den Geschmack deutlich beeinträchtigt. Ich verzichte darauf, hier eine Anleitung für die Herstellung eines Blätterteiges zu bringen, es muss wirklich nicht mehr sein.
Zutaten:
2 Rollen Blätterteig a 300g
1/2l Milch
1/4l Sahne
1 Vanilleschote
4 Eigelb , eventuell auch das Eiweiß als Schnee
100g Zucker
20g Speisestärke
8 Blatt Gelatine
Zubereitung:
Blätterteigplatten nach Anleitung backen, dabei den Teig zunächst bei Zimmertemperatur 10 Minuten ruhen lassen. Die Platten mehrfach einstechen damit die Luft beim Backen entweichen kann, so bleiben die gebackenen Platten flach. Eine Platte wird nach dem Backen und Auskühlen mit einem heißen Messer in die gewünschte Stückgröße geschnitten (z.B. 6x8cm). So ergeben sich 20 Stücke. Die untere Platte wird mit der Vanillecreme bestrichen, also zunächst nicht in Stücke schneiden.
Für die Vanillecreme wird die Milch und Sahne mit einer Prise Salz und der aufgeschlitzten und ausgekratzten Vanilleschote in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht. Davor hat man ¼ l der Mischung abgenommen um darin die Eigelbe und die Speisestärke zu verquirlen. Die aufgekochte Milchsahnemischung durch ein feines Sieb gießen und etwas abkühlen lassen. Jetzt wird das Eiermilchgemisch in die leicht abgekühlte Milchsahne eingerührt und unter ständigem Rühren zu einer dicklichen Creme gerührt. Dies geht am besten im Wasserbad, bei vorsichtigem Erhitzen kann man den Pudding auch auf dem Herd kochen. Achtung, bei zu hoher Temperatur können die Eier gerinnen. Nun die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine in die heiße Creme rühren bis sie ganz aufgelöst ist. Man kann auch Puddingpulver verwenden, was ich allerdings nicht empfehle. Der Geschmack wird durch die künstlichen Aromen im Puddingpulver stark verändert. Nach Belieben kann man die Creme luftiger machen indem man geschlagenes Eiweiß oder in die erkaltete Creme geschlagene Sahne einrührt. Die erkaltete, durch die Gelatine ziemlich standfeste Creme wird auf die untere Platte gestrichen, dabei sollte man eine mindestens 2cm dicke Cremeschicht anstreben, sparen darf man bei dieser Mehlspeis nicht! Danach werden die schon in Stücke geschnittenen Deckplatten daraufgelegt und mit Puderzucker bestäubt. Die einzelnen Stücke nun mit einem nassen Messer einschließlich Bodenplatte durchschneiden.
Unbedingt ganz frisch verspeisen, was bedeutet am gleichen Tag, ansonsten wird der Blätterteig zäh.